Den Ernstfall in Form einer Übung zu proben, gehört im MBZ zwar schon immer zur Realität, doch durch das neue Emergo Train System (ETS) werden die Handlungsmöglichkeiten im Simulationsbereich nochmal deutlich erweitert.
Im Rahmen des EU-geförderten Interreg-Projektes IKIC hat das MBZ in den letzten zwei Jahren in Zusammenarbeit mit KMC (Katastrophenmedizinisches Zentrum) eine deutsche Version des aus Schweden stammenden ETS (www.emergotrain.com) entwickelt.
„Damit schließen wir zu unseren Nachbarn in Belgien und den Niederlanden auf, die ETS für Simulationen im Bereich des Bevölkerungsschutzes schon seit langem nutzen. Wir ebnen den Weg für den Einsatz eines grenzübergreifenden und mit den bestehenden Sets gemeinschaftlich anwendbaren Übungswerkzeuges. Dadurch ist es uns möglich, auf der einen Seite ´eine Sprache zu sprechen`, auf der anderen Seite aber auch die Bevölkerungsschutzsysteme der Nachbarn besser kennen zu lernen“ begeistert sich der Malteser-Projektverantwortliche Emanuel Chao.
Das Set, mit dem bald schon während Aus- und Weiterbildung Erfahrung gesammelt werden soll, umfasst die Bereiche Rettungsdienst, Feuerwehr, Einheiten der Polizei sowie des Katastrophenschutzes und neben Zubehör auch 200 Patientensymbole. Obwohl eigentlich ein analog gebräuchliches System, werden aufgrund der vorherrschenden Situation zusätzlich neue Richtungen eingeschlagen: einen Simulations-Probelauf haben Dozenten vom Bildungszentrum virtuell bewältigt, und auch das erste Trainertreffen mit ETS-Senior-Instruktoren aus der Umgebung konnte in dieser Form realisiert werden.
Schulleiter Ralf Bischoni bestätigt: „Wir blicken optimistisch in die Zukunft. Gerade aus der aktuellen Lage heraus zeigt sich einmal mehr, wie wichtig gute Ausbildungen, reibungslose grenzübergreifende Verständigungen und regelmäßige Übungen sind. Mit der Notwendigkeit von bedarfsdeckenden Konzepten und Trainings, auch als virtuelle Alternative, ist die Herausforderung da – wir nehmen sie gerne an!“