Ein besonderes Jahr neigt sich dem Ende und in bewährter Manier möchten wir zum Weihnachtsfest und Jahreswechsel unsere Segenswünsche übermitteln sowie dies mit einem Rück- und Ausblick verbinden.
Als das Malteser Jahresthema für dieses Jahr: „Ich will dich segnen. – Ein Segen sollst du sein.“ veröffentlicht wurde, konnte wahrscheinlich noch niemand ahnen, wie sehr wir in diesem Jahr gefordert wurden und werden. Die Herausforderungen rund um die Corona-Pandemie, die uns gerade jetzt wieder voll im Griff hat, fordert nach wie vor ganz viel von uns - nicht nur im beruflichen, auch im privaten Umfeld. Als dann die Flutkatastrophe in unserer unmittelbaren Nachbarschaft im Sommer hinzukam, wurden wir dazu an dieser Stelle erneut maximal gefordert. Trotzdem oder gerade deshalb können wir rückblickend mit Stolz sagen, dass wir Malteser, die Partnerorganisationen und alle Einrichtungen im Gesundheitswesen sowie der Gefahrenabwehr hier herausragendes geleistet haben und leisten. Damit haben wir wesentlichen Anteil daran, das Leid zu lindern, Hilfe auf allen Ebenen zu leisten und gemäß unsers Jahresthemas ein Segen für betroffene Menschen zu sein.
Beeindruckt haben mich auch viele kleine Aktionen - um nur ein Beispiel aus meiner unmittelbaren Umgebung zu nennen: In meiner Heimatgliederung, den Maltesern im Monschauer Land, hat die durchweg junge Helferschaft im November auf eigene Initiative die Nikolausaktion der Malteser aufgegriffen und die Bewohner der acht Senioren- und Behindertenheime des Monschauer Landes zum Nikolaustag mit einer kleiner Aufmerksamkeit / Geschenktüte sowie einer liebevollen Weihnachtskarte beglückt. Als ich letzte Woche bedingt durch einen Einsatz im rettungsdienstlichen Spitzenbedarf in einem Seniorenheim im Einsatz war, konnte ich mit Freude und Stolz Zeuge sein, dass diese Weihnachtskarten die Zimmer der Bewohner bereicherten und ein freudeerfülltes Lächeln eines Bewohners dazu vernehmen....
Auch im Bildungszentrum haben die Ereignisse dieses Jahres unseren Alltag beeinflusst - nicht nur Betroffene, Freunde und Kollegen galt es zu begleiten und zu unterstützen, auch der Lehrgangsbetrieb lief mal mehr, mal weniger in Präsenzform und auch immer professioneller in hybrider Form. Dennoch mussten wir feststellen, dass Präsenz und v.a. das soziale Miteinander durch nichts zu ersetzen ist. Natürlich liegt unser Kernfokus, auch jetzt in der vierten und möglicherweise bevorstehenden fünften Corona-Welle auf den Praxistrainings in Präsenz, aber die Interaktion bei theoretisch-interaktiven Unterrichten während der ruhigeren Pandemiephasen wurde von den Teilnehmern extrem geschätzt. Etwas, was vor Corona noch eine Selbstverständlichkeit war, wurde in diesem Jahr als wertvolles Privileg wahrgenommen!
Mit großer Freude hat uns erfüllt, dass die beiden dreijährigen Notfallsanitäter-Ausbildungsgänge, die in diesem Jahr ihre Abschlussprüfungen absolviert haben und fast die Hälfte der Ausbildung mit coronabedingten Einschränkungen leben mussten, erfolgreich zum Abschluss geführt werden konnten. Alle Schülerinnen und Schüler schlossen letztlich die dreijährige Berufsausbildung mit der erfolgreichen Ablegung der staatlichen Prüfung ab. Auch wenn ein Teil der Absolventen nicht direkt im ersten Versuch bestanden hat, so konnten wir gemeinsam mit den Schülern über jeweils individuelle Fördermaßnahmen und Auflagen alle so vorbereiten, dass es zum erfolgreichen Ende der Ausbildung - spätestens über den Umweg der Nachprüfung - geführt hat.
Erfreulich ist ebenfalls, dass die rettungsdienstlichen Grundausbildungen vom Rettungshelfer bis zum Rettungssanitäter, die wir im gesamten Jahr anteilig in online/hybrider Form durchgeführt haben, sehr rund gelaufen sind und die Ergebnisse sowie Bestehensquoten sich auch hier nicht negativ entwickelt haben. Dies ist sicherlich in mitentscheidendem Maße dem Einsatz der Lehrkräfte und den Optimierungen in der digitalen Lehre zu verdanken - seien es die Weiterentwicklungen der Hard- und Software, hier u.a. die seit kurzem vorhandene, hochleistungsfähige Glasfaseranbindung des MBZ, als auch die personelle Stärkung des Fachbereichs im Sinne der Zukunftsorientierung. Unter der Koordination von Peter Reichartz haben wir die digitale Lehre zu einem eigenen Fachbereich des MBZ-Euregio weiterentwickelt und in diesem Jahr schon viele Früchte ernten dürfen. Hier sehen wir uns zukunftsfähig und innovativ für die anstehenden Herausforderungen aufgestellt.
Leider gab es auch sehr traurige Schattenseiten... gleich zu Jahresbeginn starb einer unserer geschätzten NotSan-Schüler plötzlich und unerwartet und fast zeitgleich ein Kollege der Rettungswache Baesweiler. Erst vor wenigen Wochen verloren wir erneut einen sehr geschätzten Kollegen - ein früherer Schüler und bis zu seinem Tode aktiver und von allen Seiten geschätzter Dozentenkollege verstarb ebenfalls plötzlich und unerwartet - fast zwei Jahrzehnte enge Verbundenheit und Zusammenarbeit und noch viel wichtiger, viele wertvolle und menschliche Momente haben uns auch mit diesen Kollegen verbunden. Der Herr möge seine schützende Hand über sie halten und sie mögen ruhen in Gottes ewigem Frieden.
Unser Team wird weiter wachsen und neben neuen hauptamtlichen Lehrkräften konnten wir auch in diesem Jahr wieder neue Honorardozenten bzw. nebenberufliche Dozenten für unser Bildungszentrum gewinnen. In den ersten Monaten des neuen Jahres 2022 werden wir unser Team um drei weitere geschätzte Kolleginnen und Kollegen in hauptamtlicher Beschäftigung verstärken - wir freuen uns auf die Verstärkungen und tolle Menschen, die uns bereichern werden!
Bei allen Herausforderungen schauen wir stolz zurück, dass wir stets gemeinsam daran gearbeitet haben, das Beste aus jeder Situation zu machen und die Herausforderungen zu meistern. Daher richten wir den Blick optimistisch nach vorne und sind der Überzeugung, im Jahr 2022 wieder unseren Beitrag dazu leisten zu können, für Menschen durch fachlich wie auch soziale und personale Aspekte bereichert hochwertige Aus-, Fort und Weiterbildungen gestalten zu dürfen und besonders das Miteinander und das Gemeinsame sowie Verbindende zwischen den Menschen zu fördern. Papst Franziskus bemängelt zurecht die globale Gleichgültigkeit in dieser Welt - lasst uns mit dazu beitragen, dieser Gleichgültigkeit im christlichen Sinne entgegenzuwirken und dranbleiben, gerade auch im Kleinklein des Alltags.
Als Impuls fürs neue Jahr 2022 erscheint mir - gerade in Anbetracht der Herausforderungen der letzten beiden Jahre - ein Spruch besonders passend: "Man kann den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen." Dieses Zitat des griechischen Philosophen Aristoteles ist heute vielleicht aktueller denn je und spiegelt für mich den optimistischen Einstieg in das neue Jahr 2022 wieder. Gemeinsam und mit Optimismus sowie Gottvertrauen werden wir die nächsten anstehenden Herausforderungen meistern!
Über alle aktuellen Entwicklungen halten wir Sie und Euch auf unserer Internetseite und auf unserem facebook/instagram-Kanal auf dem Laufenden. Für die Anmeldung zu Seminaren kann gerne der direkte Zugang zu unserem interaktiven online-Anmeldesystem genutzt werden.
Ihnen und Euch allen herzlichen Dank für das Vertrauen sowie die Unterstützung, ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest verbunden mit den besten Wünschen für das Jahr 2022 im Namen des gesamten Teams des Malteser Bildungszentrums Euregio.