Ein Notarzt oder eine Notärztin übernimmt bei Rettungseinsätzen die Leitung der medizinischen Versorgung von akut schwer erkrankten oder verletzten Personen, die mitunter lebensbedrohliche Krankheitsbilder aufweisen können. Ihre Aufgabe ist es, die Vitalfunktionen der Patienten richtig einzuordnen und im Erkrankungsfall zu sichern, Gefahren abzuwenden oder die Funktion wiederherzustellen.
Um Notarzt oder Notärztin zu werden, müssen Ärzte mindestens ein Jahr klinischen Tätigkeit nachweisen. Anschließend ist eine Weiterbildung im Bereich Notfallmedizin erforderlich. Das Malteser Bildungszentrum Euregio in Aachen veranstaltet einmal im Jahr einen zehntägigen Notarztkurs in enger Kooperation mit dem Universitätsklinikum Aachen. Das Kompaktseminar startet mit einem Reanimationswochenende nach europaweit einheitlichen und international anerkannten Richtlinien. In den folgenden sieben Tagen erwarten die Teilnehmenden Fachvorträge aus allen notfallmedizinisch relevanten Bereichen, von der Organisation des Rettungsdienstes über Einsatztaktik bis hin zur Abarbeitung von Notfallbildern. Praktische Übungen zur Immobilisation von Traumapatienten und zur Anlage verschiedener Zugangswege stehen ebenfalls auf dem Lehrplan. Am Ende des Kurses nehmen alle Teilnehmenden gemeinsam an einer großen Übung teil, bei der die Abarbeitung einer medizinischen Großschadenlage geübt wird. Die ärztlichen Kursleiter Prof. Dr. Jörg Christian Brokmann und Dr. Thorsten Masson sowie Tobias Linz als Verantwortlicher des Malteser Bildungszentrums Euregio resümieren einen erfolgreichen Lehrgang 2024 und wünschen den neuen Notärzten nach der finalen Qualifizierung alles Gute in ihrer neuen Tätigkeit.